Eichenprozessionsspinner - die Raupe mit dem Brennhaar

Reizungen, Pusteln, Atemnot: Der Eichenprozessionsspinner tyrannisiert Europa. Wegen der Raupe mit den gefährlichen Brennhaaren mussten bereits Campingplätze, Schwimmbäder und Schulen geschlossen werden.

Der Eichenprozessionsspinner wirft ab Juni in großen Gruppen über alte Eichenhölzer prozessierend, gerne seine Haare in den Wind. Brennhaare, die mit Widerhaken ausgestattet sind und deren Gift selbst dann noch wirkt, wenn aus der Raupe längst ein Nachtfalter geworden ist.

Wie winzige Nesseln fliegen die Härchen durch die Luft und landen auf der Haut unschuldiger Menschen. Die Folgen sind Reizungen, Pusteln, ja sogar ein allergischer Schock soll hier und da schon diagnostiziert worden sein. Da sich der Eichenprozessionsspinner - nicht nur nach Einschätzung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald - infolge des Klimawandels immer weiter ausbreitet, mussten seinetwegen bereits Campingplätze, Schwimmbäder und Schulen geschlossen sowie der Marathonlauf der Stadt Wolfsburg abgesagt werden.

Doch was kann man als Gartenlandschaftsbauer oder Kommunaler Betrieb tun, um die Gefahren dieser kleinen Härchen einzudämmen, ohne sich selbst oder andere Personen zu gefährden?

Das wichtigste: Der Bereich muss weitläufig abgesperrt werden, damit freiwerdende Haare niemanden gefährden.

Sobald der Bereich abgesperrt und gekennzeichnet ist darf dieser Bereich nur noch mit körperbedeckender PSA, Handschuhen und Mundschutz betreten werden, nun ist äußerste Vorsicht angesagt, denn schon einzelne Härchen auf der Haut können Pusteln und im Rachenraum starke Atemnot verursachen.

Zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner hat man drei Möglichkeiten, die für die Tiere leider alle tödlich enden.

  1. Man flämmt die Eiche und die Raupen ab, bei dieser Methode verbrennen die Tiere, setzen vor dem Tod jedoch oft noch Härchen ab, welche sich dann weit verbreiten und andere Menschen gefährden

  2. Man behandelt die Bäume mit speziellen Insektiziden, Diese töten die Raupen, doch auch hier können etliche Härchen freigesetzt werden, zusätzlich kann es passieren dass lediglich die oberflächlichen Tiere absterben, Tiere welche sich in Astlöchern oder unter anderen Tieren befinden bleiben am Leben und vermehren sich erneut.

  3. Die dritte, beliebteste und weitverbreitetste Variante ist die Tiere erst abzusaugen, und in einem Industriestaubsauger zu halten und den Baum dann mit Insektiziden nachzubehandeln.

Die Raupen werden bei jeder dieser drei Anwendungen in einem hermetisch abgeriegelten Fass verschlossen und als Sondermüll entsorgt.

Bei allen Varianten gilt jedoch wie immer: Eigenschutz zuerst, die Auswirkungen der Brennhaare des Eichenprozessionsspinners sind sehr unterschiedlich und können sehr intensiv ausfallen, daher darf die PSA bei keiner der drei Varianten der Bekämpfung fehlen.