Evakuierungsplan: Warum er für den Arbeitsschutz so wichtig ist!

Mit einem Evakuierungsplan kann festgelegt werden, wie sich Menschen im Gefahrenfall verhalten sollten und wer welche Verantwortung trägt. Grundlagen für die Erstellung von Evakuierungsplänen sowie Evakuierungsübungen liefern u.a. das Arbeitsschutzgesetz, die Arbeitsstättenverordnung sowie die Gefahrstoffverordnung. Evakuierungspläne können außerdem in die betriebliche Unterweisung integriert werden.

 

Was ist ein Evakuierungsplan?

Bei einem Evakuierungsplan handelt es sich um klar definierte Verhaltensregeln, die im Falle drohender Gefahr zu befolgen sind, um Schäden an Menschen, Tieren oder Sachwerten zu vermeiden. Evakuierungspläne haben zum Ziel, dass Menschen Räume oder Gelände im Gefahrenfall sicher und strukturiert verlassen, ohne dass Panik entsteht. Für den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit im Betrieb sind diese unabdingbar.

Bestandteile von Evakuierungsplänen sind sowohl Alarmierungspläne als auch Flucht- und Rettungspläne. Darüber hinaus enthalten Pläne zur Evakuierung konkrete Angaben zu Rettungsmaßnahmen.

Üblicherweise bestehen Evakuierungspläne aus einem grafischen Teil mit Piktogrammen oder Darstellungen und einem Textteil.

Zur Erhöhung der Sicherheit erstellt man nicht nur Evakuierungspläne, sondern führt regelmäßig Evakuierungsübungen durch. Diese bettet man meist in die betriebliche Unterweisung ein.

Typischerweise erstellt man Evakuierungspläne für öffentliche Gebäude und Einrichtungen wie Schulen und Behörden oder Krankenhäuser. Größere Unternehmen setzen ebenfalls auf entsprechende Planungen für den Notfall.

 

Evakuierungsübung durchführen und evaluieren

Um die Wirksamkeit eines Evakuierungsplans zu testen, sind regelmäßig Evakuierungsübungen durchzuführen. Im Rahmen dieser Notfallübungen lassen sich mögliche Mängel an der Planung aufdecken und Pläne optimieren. Dabei sollten folgende Aspekte im Fokus stehen:

  • Wann und wie oft wurde vom Evakuierungsplan abgewichen?

  • Welche Fluchtwege wurden gewählt?

  • Waren die vorhandenen Fluchtwege ausreichend und frei?

  • Wurde der Alarm von allen Anwesenden bemerkt?

  • Wussten alle Verantwortlichen über ihre Aufgaben Bescheid?

  • Gab es während der Evakuierung gefährliche Situationen?

Die Evakuierungsübungen bearbeitet man mit entsprechenden Fragebögen nach, um die vorhandenen Evakuierungspläne nachhaltig zu verbessern.

 

10 wichtige Regeln für die Evakuierung:

1.    Festlegen, wie viele Helfer vorhanden sein müssen, damit alle Menschen unverletzt evakuiert
       werden können.

2.    Regelmäßig Evakuierungsübungen durchführen.

3.    Sinnvolles Ausschildern von Fluchtwegen. Freihalten von Fluchtwegen.

4.    Bestimmen von Brandschutzhelfern.

5.    Personen haben bei der Rettung Vorrang vor Sachwerten.

6.    Eigenschutz geht vor Fremdschutz.

7.    Im Notfall die 112 alarmieren.

8.    Brandschutzhelfer und Evakuierungshelfer tragen Warnwesten und nehmen die festgelegte
       Position aus dem Evakuierungsplan ein.

9.    Personenrettung erfolgt über festgelegte Sammelpunkte.

10.  Anweisungen von eintreffenden Einsatzkräften befolgen.

 

Rettungs- und Evakuierungspläne erhöhen die Sicherheit im Gefahrenfall!

Die einzelnen Pläne können sich jedoch unterscheiden und haben unterschiedliche Schwerpunkte:

Evakuierungsplan vs. Feuerwehrplan vs. Rettungsplan

Feuerwehrpläne: Ein Feuerwehrplan enthält allgemeine Informationen zur jeweiligen Immobilie sowie eine Übersicht über alle baulichen und technischen Anlagen. Darüber hinaus zeichnet man im Feuerwehrplan alle möglichen Löschwasserentnahmestellen ein. Feuerwehrpläne müssen immer auf dem aktuellen Stand gehalten und sind spätestens nach zwei Jahren von einem Brandschutzbeauftragten zu prüfen.

Rettungspläne: Ein Rettungsplan enthält alle Flucht- und Rettungswege in einem Gebäude bzw. auf einem Gelände. Darüber hinaus sind in diesem Plan Erste-Hilfe-Stellen sowie Einrichtungen zum Brandschutz eingezeichnet. Ein Rettungsplan muss mindestens DIN A3-Format haben. Um die Übersicht des Rettungsplans zu wahren, werden unterschiedliche Flucht- und Rettungswege in unterschiedlichen Grüntönen sowie der eigene Standort in Gelb gehalten.

Evakuierungspläne: Ein Evakuierungsplan umfasst konkrete Verhaltensregeln für Personen. Der Plan besteht in der Regel aus einem Textteil und einem grafischen Teil. Im Plan vergibt man Verantwortlichkeiten, wer was im Gefahrenfall zu tun hat.

 

Evakuierung als Teil der betrieblichen Unterweisung üben

Damit man im Ernstfall vorbereitet ist, muss man Evakuierungen gemäß der aufgestellten Evakuierungspläne regelmäßig im Rahmen der betrieblichen Unterweisung üben. So leitet man im Vorfeld zum Beispiel Maßnahmen aus der Gefährdungsbeurteilung ab.

 

Textquelle: https://www.safetyxperts.de/arbeitsschutz/evakuierungsplan-arbeitsschutz/

Bildquellen: http://www.Pixabay.de